„Hor“ = feuchter Boden, „Laui“ = Lawine
Dorfentwicklung · 30. Januar 2025
Die Horlaui befindet sich ausgangs Weggis Richtung Vitznau. Nach dem Unwetter 2005 teilte man dieses Gebiet der roten Gefahrenzone zu. Fachleute beurteilten die Steinschlag- und Felssturzgefahr unterhalb der 20 Meter hohen Nagelfluhbänder als erheblich und empfahlen, die fünf Häuser bis spätestens 2019 umsiedeln zu lassen. Bereits im Jahr 2014 wurde die Situation als sehr gefährlich eingestuft. Für Personen ausserhalb, aber auch innerhalb von Gebäuden sei dieser Zustand nicht...

Die Weggiser „Pestmauer“
Dorfentwicklung · 30. Januar 2025
Der Schwarze Tod erreichte die Schweiz Ende 1347 und trat alle zehn bis zwanzig Jahre in grösseren oder kleineren Epidemien auf. Die Zentralschweiz war weit weniger betroffen als beispielsweise Genf, Basel oder Graubünden, denn es waren vor allem Orte mit Verkehrs- und Handelswegen, die als besonders gefährdet galten. Ende des 17. Jahrhunderts gingen die Epidemien zurück, aber die Angst vor den Epidemien blieb bis anfangs des 20. Jahrhunderts bestehen. Die Bewohner liessen damals sogenannte...

Feuerwehrübung unter schlechtem Stern
Tourismus und Gewerbe · 30. Januar 2025
Die Weggiser Feuerwehr hatte zwar am Samstagnachmittag, dem 24. September 1955, nur vor, im Institut Hertenstein eine Alarmübung durchzuführen. Aber der mit neun Mann besetzte Feuerwehrwagen kollidierte in der Kurve Richtung Postunen mit dem entgegenkommenden Lastwagen der Gärtnerei Stalder. Der Fahrer des Lastwagens musste zusehen, wie der Feuerwehrwagen mit dem angehängten Pikettwagen den steilen Abhang hinunter purzelte und sich dabei überschlug. Eine schwere Hirnerschütterung, eine...

Brünnihof - ein edler Hof an bester Lage
Dorfentwicklung · 30. Januar 2025
Die Brünni gehörte anfangs des 20. Jahrhunderts zu den ertragreichsten und schönsten Höfen von Weggis. Und sie ist nach wie vor eine Augenweide, egal, ob man sie vom Schiff aus am Weggiser Horizont entdeckt, oder ob man über den Brünnihof spaziert. Der Brünnihof ist seit 1538 aktenkundig. Er war ab 1690 Sommersitz des Luzerner Patriziers Junker von Sonnenberg, ähnlich wie der Trottenhof oder das Junkerhaus. Das heutige Gebäude stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert. Die zwei den...

Unterwegs mit Kindersegen
Bildung und Soziales · 02. September 2024
Josefina Koch heiratete am 22. November 1922 an ihrem 17. Geburtstag den elf Jahre älteren Emil Röösli. Sie war bereits im siebten Monat schwanger. Josefinas und Emils Familiengeschichte begann in Hergiswil bei Willisau. Danach zogen sie nach Entlebuch, von Entlebuch auf den Oberstutzberg in Greppen, und von dort nach Weggis. Die Umzüge wurden immer aufwändiger, denn die Kinderschar wuchs nahezu jährlich. Josefina Röösli-Koch gebar insgesamt 19 Kinder, wovon drei im Kindesalter starben....

Rebland Hertenstein
Tourismus und Gewerbe · 28. Juli 2024
Auf der berühmten Landkarte des Luzerner Gerichtsschreibers Leopold Cysat aus dem Jahr 1645 ist der gesamte Hertensteiner Tanzenberg als ein grosser Rebberg eingezeichnet. Auch im Eggisbühl ist ein Rebberg zu erkennen. Der Hertensteiner und profunde Kenner der Hertensteiner Geschichte Josef Muggli weiss zu berichten, dass die Reben am Tanzenberg bereits Mitte des 17. Jahrhunderts - also kurz nach der kartografischen Darstellung von Cysat - durch einen Kastanienhain ersetzt worden sind. Dies...

Strafe Gottes?
Dorfentwicklung · 20. Juli 2024
Es kann auch am Fusse der Rigi gefährlich werden. Obwohl es 229 Jahre seither ist: Das schon damals Undenkbare ist dennoch passiert. Eine Schlammlawine (Rüfi, Rufi) floss nach wochenlangem Regen mitten durch das Dorf. Missetäter war u.a. der Mülibach, der sich vom Tannenberg bis zum Gasthaus „zum goldenen Löwen“, dem heutigen Beau Rivage, seinen Weg bahnte. Einzig das Chalet Antique wurde verschont. Das Oberdorf wurde ganz zerstört. 1795 wurden mitten im Dorf 28 Häuser und 15 weitere...

Ein Weggiser mit Ehrengrab in Berlin
Persönlichkeiten · 06. Juli 2024
Wieland Herzfeld wurde am 11. April 1896 in Weggis geboren. Er wollte Schriftsteller werden und verliess 1914 Weggis Richtung Berlin, wo sein Bruder lebte. Eigentlich hatte er im Sinn, Germanistik und Medizin zu studieren, aber als der erste Weltkrieg ausbrach, meldete er sich freiwillig für den Kriegsdienst. Was er im Krieg sah und erlebte, erschütterte ihn so sehr, dass er zu einem vehementen Kriegsgegner wurde. Er gründete daher mit seinem Bruder die Anti-Kriegs-Zeitschrift „Neue...

Inspektion in der Schule Weggis
Bildung und Soziales · 03. Juni 2024
Im Inspektionsbericht der Luzerner Regierung aus dem Jahr 1798 schnitt Weggis eher mittelprächtig ab: Die Kinder „lernen mehr stottern als lesen und elend schreiben.“ Rechnen oder andere Fächer kommen gar nicht vor im damaligen Unterricht. Im Zug der politischen Veränderungen hin zur Helvetischen Republik wurden die Schulen verstaatlicht. Die Weggiser Lehrer unterrichteten nach wie vor in Privaträumen. Als der Unterrichtsraum 1801 ins Haus des Kaplans verlegt wurde, ahnte man nicht,...

Weggiser Kochtöpfe
Tourismus und Gewerbe · 03. Juni 2024
Das Kochbuch „Weggiser Köchen in die Töpfe geguckt“ wiegt schwer, denn auf dem Buchdeckel kriegte die Käuferin bzw. der Käufer eine aufgeklebte blauweisse Kachel mitgeliefert. Der Graphiker und Schwager der Autorin Vre Hasler-Reis schlug vor, Kacheln aus der Töpferwerkstatt seiner Frau Brigitte Steinemann-Reis zu verwenden. So klebten letztendlich Vre Hasler-Reis und ihre Familie 1’400 Kacheln eigenhändig auf die Buchdeckel. Die Hotelière Vre Hasler konnte im Jahr 1980 jedem...

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