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Ein Weggiser mit Ehrengrab in Berlin

Wieland Herzfeld wurde am 11. April 1896 in Weggis geboren. Er wollte Schriftsteller werden und verliess 1914 Weggis Richtung Berlin, wo sein Bruder lebte. Eigentlich hatte er im Sinn, Germanistik und Medizin zu studieren, aber als der erste Weltkrieg ausbrach, meldete er sich freiwillig für den Kriegsdienst. Was er im Krieg sah und erlebte, erschütterte ihn so sehr, dass er zu einem vehementen Kriegsgegner wurde. Er gründete daher mit seinem Bruder die Anti-Kriegs-Zeitschrift „Neue Jugend“. Nach einem Jahr wurde sie von der Regierung verboten. Daraufhin gründete Herzfeld den bekannten Malik-Verlag. Er trat 1918 der Kommunistischen Partei Deutschlands bei. Unter Hitler musste Herzfeld jedoch untertauchen. Sein Verlag wurde geschlossen. Er wagte einen neuen Versuch in London, emigrierte aber 1939 mit seinem Bruder in die USA. Nach dem Krieg kehrte Herzfeld zurück nach Leipzig und wurde Professor für Soziologie der neueren Literatur. Der Malik-Verlag ging nie vergessen: 1968 wurden eine Auswahl der Malik-Publikationen erneut verlegt. Wieland Herzfeld starb am 23. November 1988 in Ostberlin. Er erhielt ein Ehrengrab.  

Inventarnummer 11071, K032 / Karin Bernath
Bild: Wieland Herzfeld 1951