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Inspektion in der Schule Weggis

Im Inspektionsbericht der Luzerner Regierung aus dem Jahr 1798 schnitt Weggis eher mittelprächtig ab: Die Kinder „lernen mehr stottern als lesen und elend schreiben.“ Rechnen oder andere Fächer kommen gar nicht vor im damaligen Unterricht. Im Zug der politischen Veränderungen hin zur Helvetischen Republik wurden die Schulen verstaatlicht. Die Weggiser Lehrer unterrichteten nach wie vor in Privaträumen. Als der Unterrichtsraum 1801 ins Haus des Kaplans verlegt wurde, ahnte man nicht, dass damit der Anstoss für ein erstes Schulhaus gegeben war. Denn der Kaplan hielt die ungehorsamen Schulkinder nicht mehr aus und reichte 1801 eine Beschwerde bei der Regierung in Luzern ein. Schliesslich forderte die Regierung 1805 Weggis auf, endlich ein Schulhaus zu bauen. Die Gemeindeversammlung lehnte ein solch teures Unterfangen jedoch ab. Daraufhin reagierte die Regierung mit einer Vorschrift und Frist: Bis 1807 sei in Weggis ein Schulhaus zu bauen. Wohl oder übel wurde das erste Weggiser Schulhaus gebaut und 1808 eingeweiht. Der Lehrer Peter Schilliger unterrichtete im neuen Schulhaus 120 Kinder gleichzeitig. Nicht bekannt ist, wie der Inspektionsbericht in jenen Jahren ausfiel.  

Inventarnummer 13429, digitales Archiv / Karin Bernath
Bild: https://condorcet.ch/2020/08/die-saeulen-der-volksschule/ 23.5.2024