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Pelzmäntel aus Weggis?

Wer den Namen «Farm» hört, denkt automatisch an Amerika und sieht vor seinem inneren Auge Herden von Kühen auf riesigen Weiden. Und doch: Auf dem Gelände der Alp «Under Hüttenberg» trifft der Rigiwanderer auf eine „Farmhütte“ und fragt sich, wie der Name „Farm“ auf die Rigi gelangen konnte. Tatsächlich betrieb die Züchterfamilie Gmür hier eine «Farm» für Pelztiere.  In den Jahren 1925 bis 1934 hielt sie auf 1000 Meter über Meer verschiedene Pelztiere. Die Pelzmode boomte anfangs des 20. Jahrhunderts, weshalb auf dem Hüttenberg auch experimentiert wurde. Die Gmürs versuchten es mit einem neuen Pelztier, dem Sumpfbiber aus Südamerika. Sie waren die ersten, die reinrassige Fischmarder aus Nordamerika nach Europa importierten. Zudem legten sie Gehege mit Silberfüchsen, grönländischen Blaufüchsen, und Nerzen an. Wegen Wassermangel, so heisst es, musste die Pelztierfarm 1934 aufgeben. Ob heute noch irgendwo Pelzmäntel aus der Produktion der Farmhütte getragen werden, entzieht sich unserer Kenntnis.

 

Inventarnummer 13434, digitales Archiv / Karin Bernath und Alois Suter