Die alte Verenakapelle wurde 1795 von einer Schlammlawine, zusammen mit weiteren 28 Häusern und 15 Gebäuden Richtung See gestossen und zerstört. 1909 liessen die beiden Weggiser Brüder Ludwig und
Justus Stalder die Verenakapelle an nahezu demselben Ort (Rigistrasse 34) neu erbauen und widmeten sie dem Erdschlipf von 1795. Im Deckengemälde findet sich eine Darstellung dieses Murgangs.
Woher nur hatten diese beiden Weggiser Brüder so viel Geld? Sie waren als junge Burschen nach Illinois (USA) ausgewandert, hatten 30 Jahre als Bauern gearbeitet und mit Immobilien gehandelt, was
ihnen viel Geld eingebracht hatte. Die beiden kamen zurück nach Weggis. Aber schon bald packte sie wieder die Abenteuerlust und sie begaben sich auf eine Pilgerreise nach Alexandria (Ägypten).
Auf ihrem Weg gaben sie sich als arme Weggiser Bauern aus, kleideten sich in Lumpen und verschafften sich so viele Vorteile. Kurz vor ihrer Rückreise wurden sie krank und wurden von einer
Hilfsgesellschaft in ein Krankenhaus eingewiesen. Im Krankenhaus versuchte man, ihnen die schmutzigen Kleider durch saubere zu ersetzen, aber die beiden wehrten sich heftig. Schliesslich mussten
die beiden Unterernährten ihren Widerstand aufgeben und das Krankenhauspersonal fand bei ihnen CHF 4’000.- in Gold, eingenäht in die Hosen, sowie weitere Vermögenswerte von CHF 250’000-.
Auf ihre alten Tage zogen die Brüder Stalder nach Balzers (FL), wo Xaver 1909 und Ludwig 1914 gestorben ist.
Inventarnummer 12595, K071 / Karin Bernath