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Der „Pestalozzi“ von Weggis

Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1826) gilt als grösster Schweizer-Pädagoge, der sich lebenslang für die schulische Bildung von Kindern eingesetzt hat. Geradezu sprichwörtlich geblieben ist sein Grundsatz, wonach Kopf, Herz und Hand der Kinder zu bilden seien. Anton Buchers Ruf als Pädagoge und Schriftsteller ist zwar nicht international wie jener Pestalozzis, regional hat er jedoch seine Spuren hinterlassen.  
Anton Bucher (1874 bis 1940) wurde im Entlebucher Marbach geboren, aber sein Lebensweg führte ihn als jungen Lehrer nach Weggis, wo er während 42 Jahren wirkte. Eine Berufung nach Schüpfheim als Sekundarschullehrer lehnte er ab, da ihm Weggis zu sehr ans Herz gewachsen war. Er setzte sich mit aller Kraft für die Gemeinde, die Familienerziehung, für soziale Anliegen und den Fremdenverkehr ein. Ganz dem Motto verpflichtet, dass Lesen bildet, betätigte er sich auch literarisch. Er verfasste eine Schulgeschichte von Weggis und schrieb Erzählungen wie „Mein ist die Rache“, „Die Mattjungfrau“, „Der letzte Holzhüsler“ u.a.m. Die Kinder von Weggis kennen wohl heute noch sein Märchenspiel „D’Zwärge vom Chilewald“. Zudem übersetzte er Geschichten, wenn sie Weggis thematisierten, so etwa die bekannte französische Novelle aus dem Jahr 1898 „Die Schifferin von Postunen“ von Eugène Lambert, erschienen 1930*. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die pädagogischen und publizistischen Fähigkeiten im Familienstamm Bucher bis heute erhalten geblieben sind.

*Eugène Lambert (1830 bis 1886) war ein Schweizer Theologe, Schriftsteller und Naturforscher.
Inventarnummern 11520, 11523, 11555, K020 u.a.m. / Karin Bernath