Als Besitzer des Hotels Lützelau und Rennbootfahrer war Josef Ulrich (1919 bis 2000) am richtigen Ort: direkt am Wasser und ein wenig ausserhalb des Dorfes. Denn er wollte seine Boote vor den
Rennen jeweils testen. Sie erreichten auf dem Wasser Spitzengeschwindigkeiten von 268 km/h, was natürlich nur mit Sondergenehmigungen der Behörden erlaubt war. Als „sympathischer Spinner“
bezeichnete ihn 1983 der junge Moderator Kurt Aeschbacher in der Sendung „Karussell“ des Schweizer Fernsehens. Nicht schlecht staunte Aeschbacher (und mit ihm viele Zuschauer) über die
verschiedenen Lebensstationen von Ulrich: Er war mal Besitzer einer Chemiefabrik, eines Malergeschäfts, einer Gerüstbaufirma, einer Käserei, einer Schnapsbrennerei, einer Regenwurmzucht und einer
Motorbootzentrale, und eben: seit 1975 Besitzer des Hotels Lützelau. Er sei Schuldenmillionär, habe aber immerhin 80 Prozent aller Rennbootrennen gewonnen, meinte Ulrich. 1960 und 1972 wurde er
sogar Weltmeister. Die Rennboot-Ära in Weggis ging 1988 zu Ende, als Josef Ulrich das Hotel Lützelau verkaufte.
Bild: https://www.youtube.com/watch?v=kTrjF10W860
SRF-Sendung Karussel vom 30.6.1983 / Karin Bernath