…. schrieb die Neue Luzerner Zeitung am 8. April 2011 und meinte das Hotel Albana in Weggis. Man könnte einen Bericht zum Albana auch anders beginnen: Es war einmal ein eleganter Jugendstilsaal mit eleganten Leuchter, dazu weissgedeckte Tische mit herrlicher Aussicht auf das Dorf Weggis, freundliches Servierpersonal und eine erlesene Speisekarte. Die Räume des Hotel Albana stammen aus dem Jahr 1895 und sind denkmalgeschützt. 2007 begann eine Zeitenwende für das Albana. Das Hotel wurde von Peter Wolf an die Avrora GmbH mit Sitz in Zürich verkauft. Der Gemeinderat genehmigte einen neuen Gestaltungsplan, und mit dem Projekt „Kongress-Hotel“ hätten 150 Zimmer im Dreisternbereich erstellt werden sollen. 45 Millionen Franken hätten investiert werden sollen. Doch Beschwerden blockierten den bewilligten Gestaltungsplan, und es kam 2013 zu einem Verkauf an die MOBIMO AG und 2014 an die NOVOREAL AG. 2019 betitelte die Luzerner Zeitung einen Bericht mit der düsteren Frage „Hotelimperium vor dem Untergang?“ Die Pächterin LH Gastro GmbH tue dem geschichtsträchtigen Hotel Albana wenig Ehre an, hiess es da. Um die Bezahlung von Wasser- und Abwasserrechnungen kümmere sich die LH Gastro GmbH nur ab und zu. Die Weggiser Behörden versuchten 2019, ein Nutzungsverbot wegen grober Mängel im Hotel zu verhängen. Die Mängel wurden jedoch behoben, und das Spiel ging weiter. Mittels rechtlicher Schritte konnte sich der Investor schliesslich vom Pächter trennen. Vor kurzem hat der Kanton Luzern darauf verzichtet, ukrainische Flüchtlinge im leerstehenden Albana unterzubringen. Die Denkmalpflege bemüht sich im Hintergrund, die Schäden zu beheben. So hofft man, dass sich die Neue Luzerner Zeitung geirrt haben könnte, als sie 2011 schrieb: „Hotel könnte Ruine werden“….
Inventarnummer 10766, K011 / Karin Bernath