· 

Tsunamis in Weggis

Auch Weggis wurde von Tsunamis nicht verschont. So geschehen in den Jahren 1964 und 2007. Ursache war beide Male der Steinbruch Obermatt am Bürgenstock. Am Samstag, den 8. August 1964, kurz nach acht Uhr abends stürzten 200’000m3 Felsgestein in den See. Diese ungeheure Menge verursachte gemäss Polizeikommando Nidwalden und Luzern eine über 20 Meter hohe Schockwelle im See. In Weggis senkte sich der Seespiegel wenige Minuten nach dem Felsabbruch um 1.5 Meter. Darauf folgte die Grundwelle, welche den Dorfplatz überspülte, Ufermauern beschädigte,  Boote havarierte oder gänzlich zerstörte, Die Bootsvermietung Würth beim Hotel Central verlor acht Boote, darunter zwei grosse Ausflugsschiffe und das Kassahäuschen versank im See. Der Nauen „Max“ im Unterdorf blieb unbeschädigt, weil Bösch-Werni ihn in letzter Minute losbinden und auf den offenen See hinausfahren konnte.
Dasselbe wiederholte sich im Jahr 2007: Schockwelle, Grundwelle, Zerstörungen. Glücklicherweise gab es weder 1964 noch 2007 Vermisste oder Verletzte. Nein, stellte das Bundesgericht fest, es handle sich nicht um ein Naturereignis. Der Tsunami sei durch den Menschen verursacht worden, denn die Abbaumethode des 1924 eröffneten Steinbruchs sei ganz einfach falsch gewesen.

Inventarnummern 11533, K026; 12913, K010 / Karin Bernath