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Vom Hotel zur „Residenz“

In der Bibel wird das Paradies auch als (Garten) Eden bezeichnet. In Weggis standen die beiden Namen für zwei benachbarte Hotels im Zentrum des Dorfes. Eden klingt vornehm und sein Park sowie das markantes Jugendstilgebäude luden eine wohlhabende Gästegruppe zum Verweilen ein. Erstellt wurde das Hotel 1905 von Justus Waldis, der es sogleich seinem Sohn Justus (den Jüngeren) übergab. Bereits nach sieben Jahren kam es zur Versteigerung des noblen Eden. Die in Weggis bekannten Gebrüder Spicker, Thuri und Erwin, übrernahmen das Hotel und führten es mit dem Rigi im Unterdorf und dem Suvretta in Arosa weiter. Thuri ist vielen älteren Weggisern als Rigi-Wirt bestens in Erinnerung geblieben, und legendär ist, wie er am runden Tisch im Rigi seine Stammgäste (und sich) bewirtete.
1983 Jahre kaufte ein Bauunternehmer das biblische Eden sowie dessen Umgebung, rodete den Park, riss ein älteres Haus ab und wandelte das ehemalige Hotel in eine „Residenz“ mit 10 Wohnungen um – aus Eden wurde edel. Die Kur- und Hotelzone existierte noch nicht, sodass diese Umwandlung legal erfolgen konnte. Drei der zehn Wohnungen werden heute als „Möblierte Wohnungen auf Zeit“ vermietet. Das gelb gestrichene Haus unterhalb des ehemaligen Hotels, welches Erwin Spicker bewohnt hatte, blieb stehen. Im ehemaligen Park entstanden zwei Mehrfamilienhäuser. Einigen medialen Wirbel setzte der ¨Kahlschlag¨ der Bäume im Park ab und die Wochen-Zeitung berichtete, dass neben den Bäumen auch das kleine alte Weggiser Haus niedergewalzt worden sei.
*Luzernerstrasse 18

Inventarnummer 11110, K005 / Karin Bernath und Alois Suter