Was es bis nach dem zweiten Weltkrieg an Hauslieferservice gab, verschwand nach und nach. Jetzt aber kommen die Lieferungen dank Onlinebestellungen wieder ins Haus, mit dem Trend, die nahen
Anbieter zu berücksichtigen.
Früher war es jedenfalls in unserer Gegend so: Immer im Frühjahr und im Herbst klopfte es an die Türe und das „Schabziegermandli“ aus Glarus bot seine Schabzieger an. Bis ungefähr 1900 kam auch
ein- bis zweimal jährlich ein Glaser auf den Bauernhöfen vorbei. Er trug auf dem Rücken ein spezielles Gestell mit verschiedenen Glasscheiben und ersetzte die zerbrochenen Fensterscheiben. Auch
die Waschfrauen kamen ins Haus - beispielsweise das Uschi Rosi, des Fischerresen Nänni oder die Tellerejöchlerin. Sie wuschen die Wäsche, welche ein bis zwei Tage vorher mit Holzasche in ein
Leinentuch eingewickelt worden war. Die Wäscherinnen rieben sodann die Wäsche auf dem Waschbrett, sotten und spülten sie. Auch der Schumacher ging mit seinem Werkzeug und dem Leder von Haus zu
Haus, um die Schuhe auf Mass zu fertigen, so der „Küttel Schumacher“, der „Tellerä-Schuomacher“ oder auch der „Röhrli-Schumacher“. Bis in die 1970er Jahre gingen regelmässig Verkäuferinnen mit
Hutten über die Höfe und boten den Bäuerinnen von Chuchitüechli über Zündhölzer und Reinigungsmittel das Wichtigste für den Haushalt an. Und dass die Hebammen ihre Arbeit bei den Gebärenden
zuhause erledigt haben, war auch selbstverständlich. Bis in die 1970er Jahre versahen die Hebammen in Weggis ihre Arbeit, aber alle diese Dienste wurden immer seltener in Anspruch genommen. Heute
gibt es wieder weit mehr Hebammen, aber auch ein Bedürfnis, lokale Produkte zu erwerben - wenn möglich mit Hauslieferservice.
Bild: www.youtube.com/watch?v=mOxDJpmatsI
Inventarnummer 11072, Altes Schulhaus / Karin Bernath