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„ZZ“-Ziegel

Während Jahrhunderten wurde am äussersten Ende der Hertensteiner Halbinsel - auf den Zinnen - eine Ziegelei betrieben. Erstmals wurde sie 1573 erwähnt. Die Voraussetzungen waren ideal, denn einerseits  befand sich in der Gegend Lehm und andererseits war die Landzunge für Nauen gut erreichbar. Den Bauern brachte die Ziegelei einen willkommenen Verdienst während der Winterzeit. Sie gruben nach Lehm und verkauften ihn an die Ziegelei. Die Ziegelei lief stets gut und beschäftigte noch um 1900 rund 50 Arbeiter. Ein versierter Ziegler brachte es pro Tag auf ca. 1’500 Ziegel. Dann trieb jedoch ein nächtlicher Brand den Besitzer der Ziegelei, Zeno Zurmühle, in den Konkurs. Josef Muggli, der in den Zinnen aufgewachsem ist und heute noch dort lebt, erinnert sich, dass das Ufer noch bis in die 60er Jahre voll war von abgeschliffenen Abfallziegeln. Und noch bis Ende des 20. Jahrhunderts kamen beim Abbruch von Häusern Ziegel mit eingeritztem „ZZ“ (Ziegelei Zinnen) zum Vorschein.  

Inventarnummer 111072, Altes Schulhaus  / Karin Bernath