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Der Glücksfall Junkerhaus

Wenn ein Verkäufer eines historisch wertvollen Hauses einen Käufer findet, der sich mit Haut und Haar diesem Haus verschreibt, kann eine Gemeinde und die Denkmalpflege von einem Glücksfall sprechen. So geschehen 2020. Das Ehepaar Ursprung erwarb das Junkerhaus an der Hertensteinstrasse 51. Alsbald gingen Handwerker aller Art im Haus ein und aus. Klare Vorstellungen und höchste Qualitätsansprüche von Barbara und Peter Ursprung liessen jeden Raum zu einem Kleinod werden.  Der Erbauer des Hauses, Johann Leopold Cysat war Vogt in Weggis und schrieb den ersten Tourismusführer der Schweiz mit der ersten genauen Karte des Vierwaldstättersees. Dank akribischen Nachforschungen fand Peter Ursprung heraus, dass das Junkerhaus bereits 1656/1657 erbaut und um 1715 um ein Stockwerk erhöht worden war - finanziert mit dem Vermögen von sieben Gattinnen der ersten vier Eigentümer. Die ersten sieben Eigentümer waren bedeutende Luzerner Politiker, die den Adelstitel „Junker“ trugen - deshalb der Name „Junkerhaus“. Die heutigen Besitzer entdeckten unter Spannteppichen, unter herabgehängten Decken und hinter Wandplatten wahre Schätze.
Zwei Besonderheiten des Hauses seien erwähnt: Die Katze Kiba der Vorbesitzer wollte unbedingt im Junkerhaus bleiben - verständlich. Die zweite Besonderheit betrifft die Garage auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Sie wurde vor etwa hundert Jahren im Baustil des Hauptgebäudes errichtet. Damals gab es aber in der Gegend noch keine Tankstellen, weshalb eine Zapfpumpe in der Garage eingebaut wurde. Sie existiert noch heute.
Peter Ursprung hat die Geschichte des Junkerhauses in einem nahezu 100-seitigen eindrücklichen Bericht dokumentiert.

Inventarnummer 12714, digitales Archiv / Karin Bernath

Bild: B. und P. Ursprung