Das Seilbahnunternehmen von Karl und Willy Garaventa in Immensee ist noch immer klein und unbekannt, aber sie wagen es doch, sich Ende der 1960er Jahre trotz übermächtiger Konkurrenz für den Bau
einer Bahn auf die Rigi zu bewerben. Und es hat sich gelohnt: Sie gewinnen gegen Von Roll, Habegger und Bell. Das Projekt erregt Aufsehen. Die Seilbahnstützen sollen nicht wie bisher üblich mit
Stahlgittermasten, sondern mit schlanken Betonmasten errichtet werden. Und noch eine technische Rosine: Wegen Platzmangel an den Pfeilerstandorten wurden diese vertikal gebaut, danach mit
Seilzügen in den geplanten Neigungswinkel gekippt und mit Beton untergossen.
Landschafts- und Naturschutzverbände zeigen sich erfreut über die Betonmasten, denn Stahlgittermasten würden die Landschaft verschandeln. Am 15. Juli 1968 wird die Luftseilbahn von Weggis nach
Kaltbad eingeweiht. Ironie des Schicksals: Heute können diese Betonmasten in einer technischen Überprüfung nicht mehr abgenommen werden und sind mit ein Grund, warum die Luftseilbahn ersetzt
werden muss. Nicht nur die Diskussion um den Landschaftsschutz ist damit wieder losgetreten.
Inventarnummer 111136 / Karin Bernath
Bild: Haefeli Rebekka. Willy Garaventa. Biografie des Schweizer Seilbahnpioniers. Verlag Hier und Jetzt, Baden 2019, S. 57