Sie sind die Dorf- und Landkönige rund um die Rigi, und dies seit dem 14. Jahrhundert: die Korporationen. Wie überall und immer geraten jedoch Machthaber früher oder später aneinander. Konkret:
je intensiver die Alpen genutzt wurden, desto eher überschritt die eine oder andere Korporation die Grenzen. Und offenbar gehörten die Arther und Gersauer zu jenen, die die Alpen intensiver
nutzten als die Weggiser und die Vitznauer. Als sich Arth und Weggis 1439 um Land bei der Alp Bärenzingel stritt, obsiegte das Gewohnheitsrecht und Arth erhielt das Land. Die Arther obsiegten mit
ihrem Gewohnheitsrecht fast immer, insbesondere zwischen Dossen und Scheidegg, wo Arth, Vitznau und Weggis aufeinander trafen. Die Streitigkeiten erreichten aber auch einmal ein Ausmass, welches
beinahe zum Krieg geführt hätte. Vitznau war damals noch Teil der Landvogtei Weggis als die heftigen Streitereien begannen. Es ging wieder um Gebiet zwischen Dossen und Scheidegg, aber auch um
Gebiet zwischen dem Vitznauerstock und dem See. Die Gersauer unterlagen und wurden zudem vom Schiedsgericht mit einer hohen Busse bestraft. Daraufhin konfiszierten sie kurzerhand all die Kühe,
welche die Vitznauer auf die Gersauer Allmend trieben. Im Gegenzug stahlen die Vitznauer Gersauer Kühe. Als schliesslich die Luzerner den Vitznauern zu Hilfe kommen wollten, machten sich die mit
Gersau verbündeten Urner, Schwyzer und Unterwaldner auf, um zu vermitteln und eine grössere Eskalation zu verhindern. Mit Erfolg.
vgl. Kälin Adi. Rigi. Mehr als ein Berg. Verlag für Kultur und Geschichte. Baden. 2012, S. 74ff. Bild: https://www.google.com/search?q=Korporation+Weggis 27.12.2020 / Karin Bernath