Können Sie sich noch an die Schoggitaler-Aktionen erinnern? Die Schule schickte Generationen von Kindern auf die Strasse, um mit dem Verkauf von goldenen Schoggitalern Geld für den Schweizer
Heimatschutz und den Bund für Naturschutz zu sammeln. Wussten Sie aber auch, dass die gespendeten Gelder im Jahr 1949 für die Räumung des Rigigipfels, das heisst die Räumung von den Hotelbauten
aus dem frühen 19. Jahrhundert und aus der Belle Epoque eingesetzt worden sind? „Das Palasthotel, in das niemand mehr gehen mag, und das die Aussicht versperrende zweite Unmöbel, die ‚Regina
Montium‘ sollen abgerissen werden…. frei und unverstellt sollen die Gipfel der Schneeberge, die Seen in der Tiefe und das weite Land sich ringsherum dem Auge des Bergfreundes darbieten“ (NZZ vom
31. Juli 1996, S. 11). In der Broschüre des Schweizer Heimatschutzes warb man mit klaren Worten für die Taleraktion „Keine Bergspitze der Welt ist so unerträglich verunstaltet worden wie Rigi
Kulm“ (Flückliger-Seiler Roland. Architektur nach dem Sündenfall. S. 85). Die Säuberungsaktion des Schweizer Heimatschutzes bewirkte den Abbruch der Hotelbauten, Nebengebäude und Verkaufsstände
auf dem Rigigipfel. Das neue nüchterne Gipfelhotel entstand - im Sinne des Schweizer Heimatschutzes. Jede Zeit scheint ihre Propheten zu haben….
PS Der Abbruch des Grand Hotels Kaltbad hat sich schliesslich mit dem Brand von 1961 erledigt.
Inventarnummer 13050, K082/ 13051, digitales Archiv / Link: https://historischehotels.ch/wp-content/uploads/2017/07/2005_S%C3%A4uberung-Rigi-HJ_Text-und-Anm.reduziert.de_.pdf; Bild:
https://www.hotelrigikaltbad.ch/ueber-uns/geschichte
Karin Bernath