Hätte es sich um Frauen gehandelt, wäre es sicherlich als „Zickenkrieg“ bezeichnet worden. Zwei Stararchitekten sind sich auf Rigi-Kaltbad in die Haare geraten, auch wenn sie sich andernorts als
„Freunde“ bezeichneten. Nach einer langen Leidenszeit mit Baupleite, Bauruine, Investorensuche sowie verlorengegangene Investoren trat der weltberühmte Architekt Mario Botta mit einem Dorfplatz-
und Bäderprojekt auf den Plan. Endlich ein Lichtblick. Dann das Unfassbare: Der 83-jährige Stararchitekt Justus Dahinden erhob 2008 Einsprache gegen den Gestaltungsplan der Bäder- und
Dorfplatzanlage Rigi-Kaltbad. Er forderte für die Gäste „seiner“ Hostellerie freie Sicht auf die Berge. Zwar war Dahinden weder Besitzer der Liegenschaft noch Hotelier, aber er tue alles, um
„sein“ Hotel, welches er zwischen 1964 und 1966 gebaut hatte, zu schützen. Der Kompromiss der beiden „Freunde“ bestand letztendlich darin, dass die acht Glaspyramiden von 5 auf 3.5 Meter
Höhe reduziert wurden. Offiziell wurde die Einsprache 2009 abgewiesen, und so konnte 2012 das Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad endlich eröffnet werden - eine dringend notwendige touristische
Neuerung.
Inventarnummer 10350, K049; Bild: https://www.google.com/travel/hotels/entity/CgoIiNDZkKfC1ulnEAE/photos? vom 26.10.2020;
Karin Bernath